2024

Robert Neu: Live-Multivision "Kanada und Alaska"

 

Samstag, den 30. November im Gemeindehaus Lütjenburg

 

Abenteuer. Im Wörterbuch definiert als gefährliches Wagnis, nicht alltägliches Ereignis.

 

Zuhauf werden Abenteuerreisen angeboten, von Schneemobil Fahrten durch die arktische Nacht bis zur Erkundung der afrikanischen Wildnis im Schlafbus. Für jeden ist was drin. Für jeden?

 

Von einem Abenteuer im ursprünglichen Sinn berichtete im Rahmen des Kleinen KulturKreises Lütjenburg Robert Neu. Man brauchte nur eine Eintrittskarte, dann nahm der Vortragende uns auf eine spannende Reise vom Ursprung des Yukon Rivers in Kanada bis zu seiner Mündung in den Pazifik mit, begleitet von eindrucksvollen Bilderfolgen auf großer Leinwand.

 

Vor einigen Tagen sah ich einen Film von der Quelle der Moldau bis zum Zusammenfluss mit der Elbe. Ist irgendwie nicht vergleichbar mit den Bildern von den Gletschern und Quellseen, dem Ursprung des Yukon bis zum großen Ozean. Auch die notwendige Ausrüstung sowie die Vorbereitungen für diese Reportagen dürften sehr unterschiedlich gewesen sein.

Wobei, die Moldau ist etwas über 400 km lang, der Yukon mehr als 3.100....

 

Schon seit vielen Jahren träumte Robert Neu von diesem Abenteuer - im wahrsten Sinn des Wortes. Anschaulich seine Schilderung der Planung und sinnvollen Ausrüstung für diese Expedition, die er allein durchführte. Ganz allein dann doch nicht. Neben unzähligen Wildtieren aller Arten, mal niedlich, mal dramatisch, mal überraschend, mal erst mit einigem Aufwand zu entdecken, traf er auch auf Menschen, nette, hilfsbereite Menschen wie man sie in allen Teilen der Welt hauptsächlich findet. Oftmals allerdings auch tagelang keine Menschenseele – totale Einsamkeit. Das muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen. Können wir uns das in unseren Alltagsleben überhaupt vorstellen?

 

War das eine Vergnügungsreise? Sicher nicht! Ging es um die Frage: was kann ich durchstehen, erleiden, ertragen, überleben? Möglicherweise auch die Frage an sich selbst: „Warum tu ich mir das an?“ Wahrscheinlich von allem etwas. Mich würde noch interessieren, welche bleibenden Eindrücke und Erkenntnisse, eventuell Veränderungen, nach so einer mehrmonatigen Extremexpedition, bei einem Menschen, bei Robert Neu zurückblieben.

 

Bei mir zurückgeblieben sind mit größtem Aufwand hergestellte, sehr schöne Bilder, farbige Erzählungen, Gedanken und Erinnerungen an gelesene oder gehörte Erzählungen vom Goldrausch und der Leidensfähigkeit von Menschen. Und ein gehöriger Respekt, ja Bewunderung der Leistung von Robert Neu, dem ich für diesen Interessanten und informativen Abend danke.

 

Auf eine ausufernde Nacherzählung des Reiseerlebnisses verzichte ich. Wer es besser wissen will, dem empfehle ich einen lebendigen Vortrag von Robert Neu. Hier kommen Sie zu seiner Website:  www.robertneu.de

 

Text:  Detlef Buol-Wischenau                                          Fotos: (c) Jürgen Peters bzw. Robert Neu (zum Vergrößern anklicken)        

 

 

Dr. Thomas Carstensen: Bildervortrag "Caspar David Friedrich"

 

Samstag, den 2. November im Gemeindehaus Lütjenburg

 

 

Bereits zum vierten Mal war Dr. Thomas Carstensen als Referent des kleinen Kulturkreises in Lütjenburg zu Gast und erfreute die Zuhörer mit einem spannenden und sehr informativen Bildervortrag über Caspar David Friedrich.

 

Zu Beginn lernte das Publikum eine weniger bekannte Seite künstlerischen Schaffens des Malers kennen. Die Geschichte beginnt im Jahr 1836 im Hafen von St. Petersburg. Dort treffen zwei Kisten ein, die für den Zaren bestimmt sind. In der ersten Kiste befindet sich ein Holzgestell, zwei Glaskugeln und eine Petroleumlampe. In der zweiten Kiste sind Bilder von Caspar David Friedrich, aber nicht die üblichen Ölbilder, sondern Bilder, die auf einem transparenten, lichtdurchlässigen Untergrund gemalt sind. Diese mussten in das Holzgestell, eingespannt werden, dahinter befestigte man die Glaskugeln, gefüllt mit einer Flüssigkeit und hinter diesen stand die Petroleumlampe. Auf diese Weise wurden die transparenten Bilder von hinten angestrahlt und entwickelten eine Leuchtkraft, wie wir sie heute z.B. von Dias kennen. Leider existiert nur noch eines dieser ätherischen Bilder des Malers.

 

Caspar David Friedrich war zeitlebens ein Außenseiter, als Mensch und auch später als Maler.

1774 als Sohn eines Seifensieders, was damals kein sehr angesehener (aber anscheinend einträglicher) Beruf war, im damals schwedischen Greifswald geboren, wurden er und seine Geschwister von Privatlehrern erzogen. Der puritanische strenge Vater versprach sich davon einen gesellschaftlichen Aufstieg für seine Kinder, was in bescheidenem Rahmen auch gelang.

 

Schon früh wurde bei Caspar David ein großes Zeichentalent entdeckt. Ab dem 13. Lebensjahr erhielt er Zeichenunterricht. Mit 16 Jahren wurde er Schüler des Universitäts-Zeichenlehrers Quistorp. Er erhielt erste künstlerische Grundkenntnisse in geometrischem Bildaufbau und Anatomie, was ihn eher langweilte, als begeisterte.

 

Nach 4 Jahren wechselte er an die königliche Kunstakademie in Kopenhagen. Das Studium dort war kostenlos. Caspar David absolvierte lustlos und gelangweilt die vier Elementarklassen und erwies sich als mittelmäßiger Schüler. Er empfand die Akademie als Zwangsanstalt für Sklaven.

 

Ab 1798 studierte er an die Akademie in Dresden, dem damaligen Mittelpunkt der deutschen romantischen Bewegung. Auch dort sieht er schon nach kurzer Zeit für sich keine künstlerische Weiterentwicklung und bricht aus den festgefügten Bahnen aus. Er unternahm ausgedehnte Wanderungen, meist allein, selten mit Künstlerfreunden, um die Natur zu studieren. Die Zeichnungen und Radierungen, die er von seinen Wanderungen mitbrachte, bearbeitete er zu Hause in seinem Atelier zu Bildern. Zunächst malte er ausschließlich in Sepia, später erkannte er die größeren Ausdrucksmöglichkeiten der Ölmalerei.

 

1801 begann für ihn eine seelische Krise mit einer depressiven Periode. 1803/1804 wurde er von diversen Krankheiten gepeinigt, so dass er seine künstlerische Tätigkeit teilweise einstellen musste.

 

Als König Wilhelm II. auf einem Bild die Landschaft des Riesengebirges erkannte und das Bild kaufte, gelang dem Maler ein erster künstlerischer Durchbruch. Er wurde als Mitglied in die Berliner Akademie der Künste aufgenommen. Ab diesem Zeitpunkt stellte sich ein bescheidener finanzieller Erfolg ein.

 

Besonders populär und gefragt waren die Sepien. Friedrich wollte nun aber farbig malen und brach mit der Tradition der Landschaftsmalerei des vorangegangenen Klassizismus. Es entstanden ab 1807 unwirklich schöne Seelenlandschaften mit einem strengen geometrischen Aufbau. Oft waren es düstere Bilder über Trauer und Vereinzelung, die den Betrachter verstörten.

 

Ein künstlerischer Erfolg stellte sich 1805 ein, als die Hälfte des ersten Preises der Weimarer Kunstfreunde an ihn fiel.

 

Nach dem Sieg Napoleons 1806 schloss er sich einer nationalen Befreiungsbewegung um Kleist, Arndt und Körner an. Er entwickelte sich zum Franzosenhasser und verübelte seinem Bruder eine Frankreichreise. In dieser Zeit entstanden Bilder mit deutlich politischer Aussage, z.B. das Bild "Chasseur im Walde" oder um 1809 das "Hünengrab im Schnee". Die Bilder aus dieser Zeit waren schwer verkäuflich , so dass der Künstler keine wirtschaftliche Sicherheit hatte. Er wollte sich aber nicht dem Zeitgeist anpassen. In der politischen Eiszeit und Erstarrung, der Bespitzelung durch die Regierung, war sein Motto

"Ich traue keiner Obrigkeit".

 

Mit 44 Jahren heiratete er die 20 Jahre jüngere Caroline Bommer. Er empfand den Ehestand zunächst als sehr gewöhnungsbedürftig, z.B. verbot ihm Caroline, in der Wohnung auf den Boden zu spucken. Als nach einem Jahr das erste Kind geboren werden sollte, war es ihm ein Trost, dass seine Frau ihm während der Entbindung Mut zusprach, so sehr war er von dieser Prozedur mitgenommen.

 

1829 wurde der Künstler von der Dresdner Akademie zum außerordentlichen Professor ernannt, was ihm eine kleine Apanage einbrachte. Unterrichten durfte er jedoch nicht, denn seine Art der Malerei sollte nicht an Studenten weitergegeben werden. Dass er politisch nicht konsensfähig war, dürfte bei der Entscheidung sicher auch eine Rolle gespielt haben.

 

1835 und 1836 erlitt der Maler zwei Schlaganfälle, die ihm das künstlerische Schaffen sehr erschwerten. An seinem letzten Bild "Meeresufer im Mondschein" im Format 135 x 170 cm hat er fast ein Jahr lang gearbeitet.

 

Am 7. Mai 1840 starb Caspar David Friedrich. Sein Nachlass wurde für sehr kleine Beträge verkauft. Für sein letztes Bild wurde etwas mehr bezahlt - aus Mitleid, nicht aus Wertschätzung. Dieser Künstler war seiner Zeit um 50 Jahre voraus. Erst danach wurde er seiner künstlerischen Leistung gemäß gewürdigt.

 

Das Publikum im vollbesetzten Gemeindehaus hat viel Unbekanntes und Wissenswertes von Herrn

Dr. Carstensen erfahren und bedankte sich mit begeistertem Applaus.

 

Text: Brigitte Jäger                                                                                            Fotos: (c) Jürgen Peters (zum Vergrößern anklicken)

 

 

Bodecker & Neander: "Best of Pantomime"

 

Donnerstag, den 3. Oktober

 

 

Das war mal wieder ein wunderbarer Abend, an dem man staunen und bewundern konnte und aus vollem Herzen lachen!

 

Der Saal im Hotel Hohe Wacht war voll besetzt mit erwartungsvollen Menschen jeden Alters, von der Vierjährigen bis zur Greisin. Und ich glaube, alle Erwartungen wurden überreichlich erfüllt. Den beiden Pantomimen gelang es scheinbar spielerisch leicht, uns in die verschiedensten Szenarien zu entführen, ohne dass dabei ein Wort gesprochen wurde! Mit fantastischer Mimik und großer körperlicher Beweglichkeit schlüpften die beiden - Bodecker und Neander - in die verschiedensten Rollen. Musik und Geräusche vom Band unterstützten allerdings die Illusion sehr kräftig: Da wanderten 2 Menschen in Sturm und Regen und flüchteten vor dem Gewitter unter einen Schirm, da bemühten sich ein Akkordeon- und ein Kontrabassspieler um Zusammenspiel – natürlich ohne Instrumente, aber man sah diese trotzdem, die Illusion war perfekt; ebenso bei den Kartenspielern – an Mimik und Haltung war deutlich zu erkennen, wer den Gewinn einstreichen konnte, wer dem anderen besser „in die Karten luschern“ konnte.

 

Besonders grandios – wenn man überhaupt einzelne Szenen besonders bewerten möchte – spielte der Weltraumpilot seine Rolle; faszinierend verstand er, die Schwerelosigkeit im Raum durch seine verlangsamten Bewegungen zum Ausdruck zu bringen; witzig dann der Auftritt des Marsmännchens, das eher einem Teufelchen glich und sich auch so verhielt. Eine starke Geräuschkulisse unterstrich auch diese Szene. Wir waren mit dem „Raumfahrer“ erleichtert, als er aus seinem (Alb)Traum aufwachte.

 

Jede Nummer – sie wurde stets mit einem beschrifteten kleinen Fähnchen angekündigt – hatte ihren Reiz, ihre Stärke. Bei der Retro von Hollywood-Filmen begeisterte eigentlich alles, mich aber ganz besonders ein kleines Ballett: Ein Charlie Chaplin ließ auf der kleinen Bühne, die gelegentlich vor dem schwarz-samtenen Hintergrund aufgebaut wurde, nur 2 Brötchen, auf Gabeln aufgespießt, Ballett tanzen; trotzdem sah man die Beine, die Röcke fliegen - unbeschreiblich komisch, einfach hinreißend.

 

Dann: Am Bahnhof Berlin-Alexanderplatz ließ sich ein cooler Jugendlicher dazu bewegen, einer alten Frau den Koffer auf den richtigen Bahnsteig zu tragen. Wie beide die Rolltreppen hinunter und hinauf fuhren oder auch im Fahrstuhl verschwanden und wieder auftauchten – alles hinter dieser Kleinbühne, die eigentlich nur ein hüfthohes Brett war – das war so herrlich – Alt und Jung lachte und applaudierte begeistert.

 

Die Versuchung, Der Tenor, Das Rendezvous, Der Maskenmacher – jede Nummer hatte ihren eigenen Reiz und starken Ausdruck. Beim Maskenmacher – auch einer Solonummer – faszinierte der plötzliche Ausdruckswechsel auf dem Gesicht des Pantomimen, von heiter zu traurig, zurück heiter – dann wütend, zurück heiter - dann lautes Lachen, ja und dann bekam er die Maske nicht mehr vom Gesicht. Diese Verzweiflung! Die Anstrengungen, sich von der lachenden Maske zu befreien! Das kostete ihn schließlich sogar das Leben, wenn ich das richtig verstanden habe. Man sieht: Nicht alle Szenen waren „Lachnummern“.

 

Wie beschwingend ist so ein Abend! Danke, kleiner Kulturkreis! Mögest Du noch lange einen aktiven Vorstand haben, der uns „Kultur-Konsumenten“ solche Genüsse bereitet.

 

Text:  Helga Sielmann                                                                                      Fotos: (c) Jürgen Peters (zum Vergrößern anklicken)

 

 

Lübeck - Stadtführung der besonderen Art

 

Dienstag, den 17. September

 

Nach einem Jahr Pause gab es wieder eine interessante, kurzweilige und lehrreiche Stadtführung mit Bernd Thurau, die Jutta Neumann-Schwarz organisiert hatte.

 

2022 erkundeten wir die nördliche Altstadt, diesmal starteten wir vom Holstentor aus, wandten uns Richtung Süden entlang der Trave. In einem großen Bogen umrundeten wir die historische Innenstadt, bis wir wieder im Norden beim Heiligen Geist Hospital ankamen: Endpunkt und ein weiterer Höhepunkt der Führung.

 

Bernd Thurau teilte sein immenses Wissen um Geschichte und Geschichten – nicht nur über Lübeck – mit viel Witz und Leichtigkeit. Die Ansicht reicher Kaufmannshäuser würzte er mit überlieferten Bräuchen und kleinen Indiskretionen, wie z.B. den unehelichen „Kegeln“ die wegen zu hoher „Lendenpein“ der Herrschaften wohl zu jeder Sippschaft dazugehörten. Und damit es bei Tische nicht zu steif herging, bekleckerte die Hausfrau das weiße Tischtuch vorher gerne mit der Soße.

 

Schmale Gänge führten uns in Höfe mit kleinen Häuschen, heute hübsch renoviert mit winzigen, blumenreichen Vorgärten. Ihr Ursprung ist die nicht ganz uneigennützige Fürsorge reicher Kaufleute gegenüber armen Witwen. Für Wohnen und grundlegende Bedürfnisse mussten sie dafür täglich mehrmals für das Seelenheil der Stifter beten.

 

Nicht nur die Architektur, wie sie heute in Lübeck erhalten ist, erinnert an längst vergangene Zeiten. Wir benutzen auch zahlreiche Redewendungen, deren Ursprung im Mittelalter liegt. Ein Wort- und Bedeutungsschatz, den wir kenntnisreich vermittelt bekamen.

 

Wieder einmal sage ich Bern Thurau ganz herzlich danke dafür, dass er mit uns so eine mitreißende Zeitreise unternommen hat.

 

Text: Dr. Vera Schmiedel                                                                                      Fotos: (c) Jürgen Peters (zum Vergrößern anklicken)

 

 

Trio Solovey:  "Tokio, Venedig Buenos Aires - eine musikalische Reise um die Erde"

 

Sonntag, den 1. September 2024, in der Schlosskapelle Gut Panker

 

Die Kirche in Panker ist fast bis auf den letzten Platz besetzt. Es lockt ein Konzert besonderer Art. Drei junge Damen werden in der ersten Hälfte Musik des Barock präsentieren, nach der Pause Musik der Romantik und der Moderne. Manche Namen der Komponisten sind dem Publikum wohl bekannt, wie Domenico Scarlatti und Antonio Vivaldi, vielleicht noch Biagio Marini, und in der zweiten Konzerthälfte Manuel de Falla und auch Francisco Tárrega. Alle weiteren dürften nur Spezialisten geläufig sein.


Das Überraschende an diesem Abend waren die Instrumente, die eine weitere Beschreibung verdienen. Aber zunächst müssen die Musikerinnen vorgestellt werden. Zwei der jungen Frauen, Ekaterina und Liza Solovey, stammen aus Russland, wurden dort ausgebildet und schlossen beide ihr Masterstudium in Deutschland bei namhaften Lehrern ab. Ihr Name ist zugleich Titel ihres Ensembles: Trio Solovey. Zu diesem Trio gehört die aus dem Iran stammende Negin Habibi, die ebenfalls wie ihre beiden Kolleginnen bereits viel Erfahrung in internationalen Auftritten und Wettbewerben gesammelt hat und längst in der Musikscene anerkannt und etabliert ist.

 

Für die Barockmusik spielte sie auf einer Barockgitarre, die sich von der modernen Schwester durch ihre Bauweise, Besaitung und Spielweise unterscheidet, wobei besonders die rechte Hand der Spielerin durch unterschiedliche Arten des Saitenanschlags gefordert ist. Das Instrument fällt auf durch seinen Korpus aus geflammtem Ahornholz und einem Schallloch, das mit einer kunstvoll verzierten dreidimensionalen weißen Pergamentrosette gefüllt ist.

 

Beim dreistimmigen Ensembelspiel setzte sich die kleine, mit ihren 6 Doppelsaiten bespannte, auch Mandore genannte Diskantlaute durch. Das schafft sie durch ihre hohe Sopranlage und den Anschlag mit dem Kiel einer Vogelfeder, ähnlich wie bei der arabischen Laute. Durch diese Spieltechnik ähnelt sie der Mandoline und befähigt sie zu rasend schnellen Tonwiederholungen und kaskadenartigen Klängen.

 

Im deulichen Gegensatz zur kleinen Laute steht die lange Theorbe, die mit ihren 14 Saiten durch ihr tiefes Register die Rolle des Basso continuo, also des harmonischen Fundaments für die übrigen Stimmen übernimmt. Sie ist inzwischen in der öffentlichen Aufführungspraxis zum Standard geworden. Auch auf diesem Instrument, wie auch auf den anderen beiden, erhielten die Zuhörer eine solistische Kostprobe der kompositorischen Herausforderung und der klanglichen und spieltechnischen Möglichkeiten.

 

Abschließend zu den technischen Anmerkungen zu den Instrumenten sei gesagt, dass sämtliche Instrumente von renomierten Instrumentenbauern in der zeitgemäßen historischen Bautechnik hergestellt wurden. Lediglich die Besaitung hat sich im Gegensatz zu historischen Streichinstrumenten, die ohne Darmbesaitung nicht auskommen, zeitgenössischer Herstellung zugewendet. Denn welcher meist freischaffender Zupfkünstler kann sich schon einen kurzlebigen Saitensatz aus Darm zum Beispiel für eine Theorbe von mehreren hundert Euro leisten und sich herumschlagen mit der Neigung der Darmsaiten, sich schnell zu verstimmen. Gibt es doch längst klanglich fast ebenbürtige Saiten aus Kunststoff, die viel länger halten, weniger kosten und nicht schnell verstimmen.

 

Über die einzelnen Musikstücken und der Art ihrer Darbietung ist schwerlich zu sprechen. Aber es muss gesagt werden, welche intime Konzertatmosphäre die drei Musikerinnen erzeugen konnten durch ihr Spielen und ihre erklärenden Bemerkungen zur Musik, welch Staunen über die unglaublich sichere und professionelle Spieltechnik. Vor allem war es beglückend, mit wieviel Musikalität da dynamische Bögen gespannt wurden und damit alle staunenswerte Virtuosität in einen herrlichen Musikgenuss mündete. Ein musikalisches Erlebnis!

 

Text:   Dr. Jürgen Hess                                                                                  Fotos: (c) Jürgen Peters (zum Vergrößern anklicken)

 

 

Szenische Lesung: "Presto, Presto, Herr Notar!"

Text: Wolfgang Griep, mit Christian Kaiser und Christian Dieterle

 

 

Freitag, den 9. August in der Alten Schmiede in Lütjenburg

 

Wieviel braucht man, um ein Publikum gut und intelligent zu unterhalten ?

Einen Autor, zwei Schauspieler, ein paar Requisiten: eine Perücke, drei Stühle, einen Tisch. Mehr jedenfalls brauchen Wolfgang Griep, Christian Kaiser und Christian Diederle nicht, um die Zuschauer mit auf ihre Reise ins Italien des 18. Jahrhunderts zu nehmen. Genauer: nach Norditalien und später nach Paris, wo Carlo Goldoni lebte und wirkte.

 

Kenntnisreich und stilistisch angemessen lässt Wolfgang Griep in seiner theatrischen Lesung das Leben des Komödiendichters und Librettisten Carlo Goldoni und seiner Zeit entstehen. Wir erhalten einen Einblick in das Italien während der europäischen Aufklärung, deren Gedankengut sich in Italien erst viel später durchsetzen wird. Das Land ist in Königreiche und Herzogtümer aufgespalten, wird damit zum Spielball der Großmächte, allen voran Bourbonen und Habsburger. Vor allem jedoch erhalten wir Einblick in das Leben des Carlo Goldoni, diesem Dichter, dem es gelang, die strengen Regeln der commedia dell’arte zu durchbrechen und einen wahren Theaterkrieg in Venedig auszulösen.

 

Goldoni wurde 1707 in Venedig geboren, wuchs in nicht mehr wohlhabenden Verhältnissen auf; am Ende einiger Irrungen und Wirrungen gelang Ihm die Akkreditierung als Notar, weniger durch fleißiges Studieren und Lernen, sondern eher durch Verbindungen und schlaues Vorgehen der Mutter.

 

Carlo Goldoni war Zeit seines Lebens ein Reisender, immer auf der Suche nach einem guten Auskommen als Komödiendichter, wenn nötig auch als Rechtsanwalt. Dabei traf er häufig voreilige Entscheidungen, ließ sich vom Schein blenden, war immer wieder hoch verschuldet. Nach diversen Stationen in Italien, darunter Perugia, Verona, Genua, Rimini, Pisa, Mailand, verließ Goldoni Italien, ging nach Paris und kehrte nie wieder zurück. Er erhielt ein Engagement an der Comédie Italienne,. Anfänglich liebten die Franzosen seine Stücke, später unterrichtete er die Töchter Ludwigs XV in Italienisch. Er starb 1793 in Paris.

 

Kaleidoskopartig erleben wir Szenen aus Goldonis Leben, mit Humor und Ironie leichtfüssig szenisch vorgetragen. Christian Kaiser, Christian Diederle und Wolfgang Griep gelingt es, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Ihre Oberhemden in Grün, Weiß und Rot sind eine gelungene Reminiszenz an die italienischen Nationalfarben. Man vergisst, dass es sich um eine Lesung handelt, so gekonnt tragen die Schauspieler ihre Texte vor – variantenreich in Stimme, Tonlage, Mimik und Gestik. Sie ergänzen sich, sind aufeinander abgestimmt, tragen in perfektem Rhythmus vor. Man könnte meinen, Carlo Goldoni sitze vor uns – wir erhalten Einblick in seinen Charakter, der liebenswürdig, leichtlebig, emotional – vielleicht ein wenig naiv und schlitzohrig war.

 

Eine kurze Szene aus Goldonis Stück ,Der Schwiegervater’ bildet den Höhepunkt der Lesung. Zweimal tragen Kaiser und Diederle die Szene vor: zuerst als Posse in den Masken des Pantalone und Brighella, ganz in der Tradition der commedia dell´ arte, danach so, wie Goldoni es auf die Bühne brachte – ohne Masken, mit authentischer Gestik und Mimik und einstudiertem Text. Der Vergleich überzeugt. Es ist eine gelungene Demonstration. Das Publikum ist begeistert.

 

Es war ein rundum gelungener und inspirierender Abend.

 

Text:   Sibylle Braasch                                                                                    Fotos: (c) Jürgen Peters (zum Vergrößern anklicken)

 

 

Fahrt ins Nolde Museum nach Seebüll

 

Montag, den 24. Juni 2024

 

Am 24. Juni war es endlich soweit, die Fahrt nach Seebüll zum Nolde-Museum, worauf wir uns so lange gefreut haben.

Bei bestem Reisewetter ging es durch Schleswig-Holstein Richtung Nordfriesland mit den schönen Weiden und Grünflächen zum Gesamtkunstwerk Seebüll.

 

Der Rundgang mit Führung begann im Garten, den Ada und Emil Nolde mit üppigen Blumenbeeten angelegt hatten. Der Weg durch den Garten zeichnet die Initialen des Paares - A und E -. Eine wunderbare Farbenpracht. Mit dem kleinen Seebüllchen und ihrem Grabmal.

 

Dann ging es ins Nolde-Museum zu der Ausstellung mit Blumen-, Landschaftsbildern und Figurenbildern. Nirgendwo sonst erhält der Besucher einen so tiefen Einblick in das Werk Noldes. Hier befindet sich sein Nachlass mit der weltweit größten Nolde-Sammlung. Es war schon beeindruckend.

 

Nach einem leckeren Mittagessen im dazugehörigen Restaurant "Element" ging es weiter in das hyggelige Moegeltondern mit Schloss Schackendorf in einer idyllischen Parkanlage und mit Froschgesängen aus dem Schlossgraben.

In einem gemütlichen Hotelgarten konnten wir Kaffee und Kuchen verzehren. Danach ging es wieder zurück nach Lütjenburg.

 

Es war ein sehr schöner Tag, der allen gut gefallen hat. Besonderer Dank geht an Irmgard Bock, die sich um die Organisation der Reise gekümmert hat.

 

Text:  Karin Grage                                                                                       Fotos: (c) Jürgen Peters (zum Vergrößern anklicken)

 

 

Winkler und Wegscheider: "Buschiaden und andere Schmeicheleien"

 

Samstag, den 8. Juni

 

ein Abend mit Markus Maria Winkler und Jürgen Wegscheider,  in der Alten Schmiede zu Lütjenburg

 

Bewaffneter Friede

Ganz unverhofft, an einem Hügel,

Sind sich begegnet Fuchs und Igel.

“Halt”, rief der Fuchs, “du Bösewicht!

Kennst du des Königs Ordre nicht?

 

Ist nicht der Friede längst verkündigt,

Und weißt du nicht, dass jeder sündigt,

Der immer noch gerüstet geht?  –

Im Namen Seiner Majestät,

Geh her und übergib dein Fell!”

 

Der Igel sprach: “Nur nicht so schnell!

Lass dir erst deine Zähne brechen,

Dann wollen wir uns weitersprechen.”

 

Und alsogleich macht er sich rund,

Schließt seinen dichten Stachelbund

Und trotzt getrost der ganzen Welt,

Bewaffnet, doch als Friedensheld.

 

Dieses zeitlos passende Gedicht zitierend sprangen die beiden Schauspieler auf die Bühne. Das gab gleich einen großen Applaus vom vollbesetzten Haus.

 

Buschiaden, heißt ihr Programm, weil die beiden Interpreten auch Autoren zitieren wollen, die im Stile von Wilhelm Busch gereimt haben. So z.B. stellten sie uns „Maus und Molli eine Mädelgeschichte in 7 Streichen“ von Wilhelm Mayer vor. In Form und Inhalt wirklich ganz ähnlich dem Vorbild „Max und Moritz“. Dieser Klassiker wurde im 2. Teil der Veranstaltung sehr bildhaft rezitiert. Die beiden schauspielerten so gut, so grotesk, dass man die Zeichnungen von Wilhelm Busch vor sich zu sehen glaubte.

 

Ebenso bei dem Maikäfer-Streich mit Onkel Fritz, ausdrucksstark dargeboten. Eine Lachsalve des Publikums folgte auf die andere!

 

Text:   Helga Sielmann                                                                                     Fotos: (c) Jürgen Peters (zum Vergrößern anklicken)

 

 

Lene Krämer mit dem "Quartett Querbeet"

 

Freitag, den 17. Mai

 

Nicht nur der laue Sommerabend vermittelte schon von Beginn an ein warmes "Hyggegefühl" und gute Laune - nein, die vielseitig begabte Powerfrau Lene Krämer begeisterte mit ihrem dänischen Akzent, ihrem schelmischen Humor und ihrem

abwechslungsreichen Gesang das Publikum. Besonders dann, wenn sie zwischen professionellen, abwechslungsreichen Songs aus unterschiedlichen Genres wie Jazz, Soul oder Blues lustige Anekdoten von "ihre Mudda" zum Besten gab.

 

Doch Lene Krämer kam nicht allein in das Gemeindehaus Lütjenburg. Sie wurde begleitet von dem Bassisten und Gitarristen Joachim Roth und dem Pianisten Axel Riemann mit seiner Frau Kathleen (Gesang). Nicht nur die Frauen ergänzten sich perfekt durch unterschiedliche, aber sehr harmonische Stimmlagen. Nein, auch das Paar warf sich gesanglich srewball-artig wie in "Szenen einer Ehe" liebenswerte Spitzen zu.

 

Als Solistin begeisterte Kathleen mit ihrer glockenhellen Stimme. Besonders berührt hat der Song "Home", in dem sie die Sehnsucht nach Geborgenheit und Ankommen besang. Nicht zu vergessen die perfekten Darbietungen des Bassisten , der in verschiedenen Jazzformationen unterwegs ist und beim Landeswettbewerb "Schleswig-Holstein jazzt" zweimal den ersten Preis erhielt.

 

Insgesamt erfreute diese gelungene Veranstaltung die Besucher durch musikalisches Können, Vielseitigkeit in den dargebotenen Stücken und erfrischende Lebensfreude. Dass das "Quartett Querbeet" zusätzlich schauspielerisches Talent besitzt, stellten die vier Musiker besonders bei kleinen technischen Pannen unter Beweis. Auch darüber wurde

herzhaft gelacht.

 

Text:  Jutta Schwarz                                                                                  Fotos: (c) Jürgen Peters (zum Vergrößern anklicken)

 

Prof. Dr. Rainer Moritz liest aus "Das Buch zum Buch" und "Vielleicht die letzte Liebe"

 

Samstag, den 6. April

 

 

„Wann, lieber Herr Dr. Moritz, finden Sie noch die Zeit zum Schreiben eigener Bücher?“ Diese Frage wird dem Autor, Übersetzer, Podcaster, Lektor und vielbeschäftigtem Chef des Hamburger Literaturhauses oft gestellt und seine Antwort lautet stets: „Wenn man etwas wirklich will und es von Herzen tut, dann findet man auch die Zeit dafür!“

 

Und er hat auch die Zeit gefunden, nach Lütjenburg in die „Alte Schmiede“ zu kommen , um uns aus seinen Werken vorzulesen. Trotz eines verführerisch schönen Spätnachmittags finden sich gut gestimmte Gäste ein, die heute den Garten Garten sein lassen , um sich an Literatur zu erfreuen. Wie schön, dass eine Verbindung von beidem auf der Bühne zu erleben ist: ein bestens gelaunter Schriftsteller und ein wunderschöner Strauß aus Rosi Hamanns Garten.

 

Rainer Moritz liest aus dem “Buch zum Buch” und aus “Unbekannte Seiten”, das Kurioses aus der Welt der Literatur versammelt. Amüsant und mit einer klitzekleinen Freude an klitzekleinen Boshaftigkeiten findet der Autor sofort den Draht zur Zuhörerschaft. Wie schön ist es, gemeinsam zu lachen! Nebenbei erfahren wir von weiteren Moritz’schen Leidenschaften: dem Fußball und der Schlagerwelt. Wer hätte das gedacht!?

 

Nach einer Pause mit angeregter Plauderei, mit einem Glas Wein im Innenhof oder am Büchertisch von Franziska von Ohlen, wird es beim zweiten Teil des Leseabends ernsthafter. Rainer Moritz jüngster Roman „Vielleicht die letzte Liebe“ handelt von ebendieser und dem Weg in das Alter. Ähnlich wie Baumgartner im gleichnamigen letzten Roman Paul Austers steht der Protagonist Bertrand Vautrot nach dem Tod seiner Frau und mit Blick auf das Altern mitten in einem Wendepunkt seines Lebens. Der Schauplatz ist Paris und sein berühmter Friedhof. Kenntnisreich geleitet Rainer Moritz uns durch den riesigen geschichtsträchtigen Père Lachaise. Er lässt uns an Bertrands Gedanken und Begegnungen teilhaben und an seiner ungewöhnlichen Entscheidung. Natürlich bleibt das Ende des Romans zum Ende der Lesung offen und vielleicht erfährt man es am Ende des Tages aus dem gerne gekauften Buch mit Widmung des Autors.

 

Danke, lieber Rainer Moritz, für das Lachen und für die Nachdenklichkeit!

 

Text:  Dr. Vera Schmiedel                                                                                    Fotos: (c) Jürgen Peters (zum Vergrößern anklicken)

 

 

Silke Aichhorn: "Frohlocken leicht gemacht!?"

 

Sonntag, den 17. März

 

„Frohlocken leichtgemacht“, so nennt Silke Aichhorn ihr aktuelles Solo-Programm. Und womit frohlocken die Engel im Himmel? Na klar: Mit Gesang und Harfenklang!

 

Wie ein Engel kam die Harfenistin Silke Aichhorn allerdings nicht daher: In Schwarz-Rot gekleidet, groß, dunkelhaarig mit verschmitztem Lächeln trat sie neben ihre riesige Konzertharfe und meinte gleich: „Blockflöte transportiert sich leichter“ würde ihr oft mitleidig gesagt. „Aber Blockflöte ist nun mal nicht mein Instrument!“

 

Ihr Instrument ist eben die große Harfe. Und diese beherrscht sie ganz wunderbar, im Klang, im Rhythmus, mit ihrer Fingerfertigkeit, ihrer gesamten Musikalität.

 

7 Pedale hat dies Konzertinstrument mit je 3 Einstellungen, damit die Musikerin je nach Tonart einzelne Saiten um einen Halbton verstellen kann. Sie arbeitet also wie ein Schlagzeuger mit Händen und Füßen, muss dann noch ihr Notenpult im Blick behalten und auch da umblättern. Multitasking gibt es also doch! Und weil – angeblich – Frauen dies besser beherrschen, spielen auch meist Frauen die Harfe. So sagte sie.

Ein Soloprogramm mit diesem Instrument zu gestalten ist nicht so leicht, denn es gibt kaum Literatur dafür. Im Orchester spielt es meist nur wenige Töne, wenige kurze Sequenzen – es folgen stets lange Pausen bis zum nächsten Einsatz. Für Frau Aichhorn ist das nicht so spannend. Daher sucht und findet sie Orchesterstücke, die andere Harfenisten für Solo-Harfe adaptiert haben.

 

Im ersten Teil des Konzerts erfreute sie uns dann auch gleich mit solcher Adaption von der „Moldau“ von Bedrich Smetana. Für die Darbietung einer „Wassermusik“ eignet sich die Harfe meiner Meinung nach besonders gut: Sie kann das leichte Plätschern, Quellen, das Rauschen von Strudeln und Wasserfällen wunderbar erklingen lassen.

 

Natürlich passt ihr Klang auch hervorragend zu Volksmusik. Wir hörten 2 Stücke, eins aus Österreich und eine Miniatur über ein ukrainisches Volkslied. Letzteres spielt Frau Aichhorn seit 2022 in jedem Konzert. Sie möchte, dass der Krieg dort und das Leid der Menschen nicht in Vergessenheit gerät.

 

Auch jazzig kann dies Instrument klingen. In einem Stück von Tom Maxwell konnte die vielseitige Musikerin das gut beweisen.

 

Ein sehr modernes Musikstück war auch dabei: Ein junger norwegischer Harfenist hat es komponiert zum Gesang einer Amsel. Der wurde elektronisch über einen Lautsprecher dazu geschaltet. Ganz reizvoll. Aber den Bezug zum „black bird“-Gesang habe ich nicht entdeckt.

 

Zwischen den einzelnen Stücken las Frau Aichhorn aus ihren beiden Büchern vor. Ja, sie ist auch Autorin und kann sehr unterhaltsam schreiben. Es geht um wahre Erlebnisse, die sie vor, bei oder nach Auftritten hatte und denen eins gemeinsam ist: Sie sind urkomisch. So gab es außer der schönen Musik auch noch viel zu lachen.

 

In der Pause ruhte sich die Künstlerin nicht etwa aus, nein, sie erklärte geduldig alles, was die große Zuhörerschar über ihr prächtiges Instrument wissen wollte. Außerdem konnte man an einem Nebentisch CDs und die beiden Bücher erwerben. Auch dieses Angebot fand großes Interesse. Ich habe die CD mit Stücken von Mozart für Konzertflöte und Harfe gekauft und mir am gleichen Abend noch sehr begeistert angehört.

 

Eine runde Sache war das insgesamt. Dem kleinen Kulturkreis sei Dank für sein Engagement, wodurch wir zu solchen besonderen Genüssen kommen.

 

Text:  Helga Sielmann                                                                                     Fotos:  (c) Jürgen Peters   (zum Vergrößern anklicken)