2023

PopKabarett Korff - Ludewig: "Weihnachten hat doch mal Spaß gemacht"

 

Samstag, den 9. Dezember 2023 im Hotel "Hohe Wacht"

 

 

Was für ein wunderbarer Abend! Im bestens besetzten Saal des Hotels „Hohe Wacht“ nehmen die beiden Künstler Bastian Korff und Florian Ludewig, nach der Begrüßung von Ilse Allwardt unter Applaus die Bühne ein. Schon der schrille Weihnachtspullover von Bastian Korff ließ erahnen, das wird keine normale, weihnachtliche Darbietung.

 

Während Florian Ludewig virtuos das Tasteninstrument bedient, nimmt Bastian Korff mit einer enormen Präsenz die Bühne ein, da hat kein anderer mehr Platz! Seine schauspielerische Ausbildung lässt sich nicht verleugnen. Sehr professionell und sehr berührend spielt der sympathische Künstler auf der Klaviatur der Gefühle.

 

Mal frech, mal nachdenklich, mal mit Augenzwinkern arbeitet er sich an den weihnachtlichen Themen humorvoll ab und nimmt damit das Publikum ganz für sich ein! Immer gefühlvoll begleitet von Florian Ludewig am Flügel. Das tolle Zusammenspiel der beiden Künstler kommt beim Publikum hervorragend an.

 

Nach der Pause drehen die Beiden noch einmal so richtig auf und das Publikum dankt es ihnen mit noch lauterem Applaus und werden zum Mitsingen einiger Weihnachtslieder animiert.

 

Fazit: Weihnachten hat doch mal Spaß gemacht? Nein, so macht Weihnachten wieder Spaß! Vielen Dank an die beiden hervorragenden Künstler für diesen zauberhaften Abend.

 

 

Text: Joachim Ruck                                                                        Fotos:  (c) Jürgen Peters   (zum Vergrößern anklicken)

 

 

 

Lesung Monika Maron: "Das Haus"

 

Donnerstag, den 26. Oktober 2023 im Ev. Gemeindehaus Lütjenburg

 

Der Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde St. Michaelis, Lütjenburg war bis auf den letzten Stuhl besetzt, als Monika Maron ihren jüngsten Roman, »Das Haus«, vorstellte. Anstelle einer biographischen Einführung las Ilse Allwardt, Vorsitzende des Kleinen Kulturkreises Lütjenburg, eine beeindruckende Liste von literarischen Preisen vor, die die Autorin bisher für ihr Werk erhalten hat, und in der Tat ist Monika Maron, der das DDR-Regime in den achtziger Jahren die Ausreise in den Westen nahegelegt hat, seit ihrem Debüt »Flugasche« (1981) außergewöhnlich produktiv: kaum ein Jahr, in dem nicht ein Roman oder eine Essaysammlung erschienen ist.

 

»Das Haus«, gerade erst im Oktober erschienen, ist ein geräumiges Gutshaus im vorpommerschen Nirgendwo, das Katharina, eine Tierärztin im Ruhestand, unverhofft von einem Vetter geerbt hatte, der dort eine Künstlerpension hatte einrichten wollen. Schnell ist die Idee geboren, dort eine weitgehend mietfreie Wohngemeinschaft mit Freunden jenseits der Sechzig zu etablieren, die den unerschwinglichen Berliner Mietpreisen entgehen wollen. Aber die Umsetzung gestaltet sich schwieriger als gedacht. Auch Eva, die Ich-Erzählerin, ist anfangs von der Idee abgeschreckt, aber schließlich doch gezwungen, aus ihrer Berliner Wohnung auszuziehen und sich im vorpommerschen Gutshaus als Notlösung neu einzurichten. Wie Eva haben auch alle anderen Bewohner des Hauses, das Experiment wagend, die Brücken hinter sich abgebrochen und sich in eine weitgehende soziale Isolation begeben.

 

Monika Maron las den Anfang des Romans, um ihre Protagonisten vorzustellen, und nach einer Pause einen der ersten Konflikte, die zwischen den Bewohnern ausbrechen: die Tierärztin hat auf Zeit einen Pudel aufgenommen, den eine der Mieterinnen, die eine Tierhaarallergie hat, vehement ablehnt. Meisterhaft skizziert die Autorin die unterschiedlichen Charaktere der Bewohner, die immer wieder neues Konfliktpotential in der Hausgemeinschaft heraufbeschwören, aber sich immer wieder arrangieren müssen, denn man hat ja keine andere Wahl: am nächsten Morgen sitzt man wieder am gemeinsamen Frühstückstisch. »Das Haus« ist eigentlich ein nüchternes Experiment in Romanform: wie können sich unterschiedliche Individuen, die am Anfang ein gemeinsames Interesse verbindet, auf Dauer als soziale Gemeinschaft arrangieren? Die Autorin spielt höchst unterhaltsam mit einzelnen Konfliktsituationen und hat dafür außerordentlich lebendige Charaktere erschaffen. Das lässt sich anregend und amüsant lesen - und Monika Maron hat an diesem Abend, gemessen am Bücherverkauf, auch eine Menge neuer Leserinnen und Leser gewonnen. Ein herzlicher Beifall dankte ihr am Ende der Veranstaltung.

 

Text:  Dr. Wolfgang Griep                                                                               Fotos:  (c) Jürgen Peters   (zum Vergrößern anklicken)

 

 

Trompeten-Enseble Lübeck - "Von Klassik bis modern"

 

Samstag, den 2. September 2023 in der Schlosskapelle Gut Panker

 

Am 2. September 2023 gastierte das Trompetenensemble Lübeck auf Einladung des Kulturkreises in der Schlosskapelle zu Panker. Eine große Anzahl erwartungsvoller Zuhörer strömte an diesem sonnigen Spätsommernachmittag dem Eingang der Kapelle zu. Meine Tochter und ich hatten ein reines Bläserkonzert erwartet und waren erstaunt, eine kleine Orgel und ein Schlagzeug im Altarraum zu sehen. Also war Abwechslungsreichtum zu erwarten.

 

Vier sehr junge Männer und eine junge Frau wurden herzlich von der Vorsitzenden Ilse Allwardt und uns als Publikum begrüßt und legten gleich mächtig los mit der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel. Die für ein Orchester konzipierte Musik erklang kräftig, schwungvoll mit drei Trompeten, Orgel und Schlagzeug – ein sehr überzeugender Einstieg. Weiter ging es mit Stücken aus dem Barock von Georg Böhm, Johann Seb. Bach und Georg Philipp Telemann. Bachs bekannte Choralbearbeitung von „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ gefiel mir besonders gut.

 

Nach der Pause ging es in die jüngere Vergangenheit. Schmetternde Fanfarenklänge (Benjamin Britten) aus drei verschiedenen Richtungen, die über unsere Köpfe tönten, machten den Anfang. Gefolgt von leisen Klängen auf der Orgel: Natalya Abryutina improvisierte sehr ausdrucksvoll und variationsreich an dem kleinen Instrument. Es war schön, ihr zuzuhören.

 

Der Schlagzeuger Fabian Ernst bekam danach die Gelegenheit, solistisch seine Kunst zu zelebrieren: Er wählte dafür ein Stück auf – Sie hören richtig: Blumentöpfen! Ich war erstaunt, wie viel Klang man darauf erzeugen kann, wenn man´s versteht. Und Fabian verstand`s! Unglaublich für unsereinen: Er schlug mit einer Hand durchweg einen Viererrhythmus, mit der anderen einen Dreier im gleichen Zeitmaß.

 

Ein bisschen Instrumentenkunde wurde uns auch geboten: Einer der Trompeter erklärte die Schwierigkeiten, auf der Naturtrompete zu spielen, also ohne Ventile. Man kann darauf nur die Töne der Naturtonreihe spielen. Je nach Tonart muss der Interpret dann andere Bögen aufstecken, um das Rohr zu verkürzen oder zu verlängern. Die Ventile der modernen Instrumente dagegen ermöglichen dem Spieler, in allen Tonarten zu musizieren - eine große Erweiterung der Möglichkeiten für dieses Blasinstrument.

 

Ein Musikstück für Naturtrompete wurde nach diesen Erläuterungen dann zu Gehör gebracht. Der Klang ist nicht so strahlend, etwas weicher; die saubere Intonation eine echte Herausforderung.

 

Die drei Trompeter Ludwig Schuster, Benedikt Kilburg und Gregor Zeyer bekamen in den nächsten Stücken von Fischer, Stravinsky, Lindberg und Jones Gelegenheit, sich solistisch zu präsentieren. Mir gefiel der ruhige getragene Fäbodpsalm aus Dalarna von Oskar Lindberg besonders gut, geblasen auf dem Flügelhorn.( Fäbod= Sennhütte.)

 

Den rasanten Schluss machten die 5 mit brasilianischen Rhythmen von Ernst-Thilo Kalke, das riss etliche Zuhörer zu besonders begeistertem Applaus hin.

 

Alles in allem ein sehr abwechslungsreiches Konzert mit diesen engagierten jungen Musikern. Danke, kleiner Kulturkreis, für diese Bereicherung!

 

Text:  Helga Sielmann                                                                             Fotos:  (c) Jürgen Peters   (zum Vergrößern anklicken)

 

 

Berlin´s 4 - Das A-Capella-Ensemble, das die Karten neu mischt

 

Freitag, den 11. August 2023

 

 

Ich konnte mir kaum vorstellen, dass an diesem schwülen Sommerabend überhaupt jemand den Weg in die wunderschöne St.-Jürgen-Kirche in Hohwacht finden würde. Zu verlockend schien die Vorstellung, diesen Abend bei leichter Meeresbrise am Strand zu verbringen. Ich wurde eines besseren belehrt.

 

Die Berlin’s 4 hatten sich offensichtlich 2022 in Lütjenburg so sehr in die Herzen ihres Publikums gesungen, dass viele den Weg in die wunderbar kühle Kirche fanden. In Erwartung auf wieder unvergesslich fröhliche, manchmal ironische als auch besinnliche musikalische Unterhaltung.

 

Bei diesen vier Sängern – Isabelle Voßkühler (Sopran), Judith Simonis (Alt), Holger Marks (Tenor) und Axel Scheidig (Bass) – ist schon jede Stimme für sich ein Genuss. Im „A capella“ fügen sich diese Stimmen dann zu einem faszinierenden Klangerlebnis. Die Leidenschaft der vier klassisch ausgebildeten und konzerterfahrenen Mitglieder des Rundfunkorchesters Berlin für das gemeinsame Singen hatte sie 2018 veranlasst, sich zu einer selbständigen Gesangsgruppe zusammenzutun. Ihre hohe stimmliche Qualität sowie ihr Spaß an augenzwinkernd selbstironischer Moderation nehmen das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch Jazz, Rock, Pop, Schlager, Musical.

 

Vom ersten Augenblick an waren die Zuhörer begeistert. Einige wippten mit den Füßen im Takt oder schunkelten, andere summten ihnen vertraute Melodien mit. Nach der Pause war die Begeisterung dann nicht mehr zu stoppen. Bei Lollipop (The Cordettes) hätten gerne einige mitgetanzt, beim „ABBA-Medley“ fehlten nur noch die Wunderkerzen und bei Eric Clapton’s „Tears in Heaven“ wurde die eine und andere Träne verdrückt. „Music was my first love“ rundete diese faszinierende Vorstellung ab.

 

Dass dieser Abend mit Standing Ovations endete muss wohl kaum noch erwähnt werden. Danke Berlin’s 4. Ich freue mich heute schon auf das nächste Mal.

 

Wie auch 2022 war der einzige Wermutstropfen, dass so wenige junge Leute den Weg zum Konzert gefunden hatten. Ich hoffe, dass ändert sich beim nächsten Mal. Denn diese Musik und diese vier Künstler sind für alle Altersklassen ein unvergessliches Erlebnis.

 

Text:  Bärbel Oestmann                                                  Fotos: (c) Lennart Wulf  (zum Vergrößern anklicken)

 

 

4-tägige Kulturreise nach Thüringen

 

Samstag, den 17. bis Montag, den 20. Juli

 

 

1. Tag, Samstag, 17. Juni 2023 – Anreise

35 Teilnehmer treffen sich morgens um 8.00 Uhr auf dem Gildeplatz in Lütjenburg, um mit einem Bus der Fa. Neubauer Richtung Thüringen zu reisen.

Geplant wurde diese Fahrt vom kleinen Kulturkreis Lütjenburg. Die Ausgestaltung lag in den Händen von Jürgen Galka. Als er unerwartet im April d.J. verstarb, beschloss der Vorstand des Vereins nach Rücksprache mit der Familie Galka, die Fahrt trotzdem durchzuführen.

Ca. 700 km sind an diesem Tag zu bewältigen, nach den nötigen Zwischenstopps kommen wir gegen 17.00 Uhr heil in Jena an. Das historische „Hotel zum schwarzen Bären“, sehr zentral gelegen, wird für 3 Nächte unsere Herberge sein.

 

2. Tag, Sonntag, 18. Juni 2023 – Erfurt und Weimar

Um 9.00 Uhr finden wir uns am Bus ein, hier wartet unsere Reiseführerin Sabine Weiß auf uns. Sie wird uns heute begleiten.

Zunächst geht es nach Erfurt. Am Domplatz setzt uns der Busfahrer aus. Wir gehen zur Allerheiligen Kirche und beginnen dort den Rundgang.

Bis ins 17. Jh. führte der Waidhandel zum Reichtum dieser Gegend. In der Michaeliskirche predigte Martin Luther. Das alte Uni-Gebäude wurde im Krieg zerstört, jedoch wieder neu auf- und angebaut. Auch das alte Uni-Gästehaus ist renoviert, es beherbergte im 16. Jh. eine Druckerei, in der u. a. Luthers Schriften vervielfältigt wurden. Nachdem sich Luther nach mehreren Studiengängen 1505 entschloss, Theologie zu studieren, trat er als Mönch ins dortige Augustinerkloster ein.

Die Krämerbrücke über dem Fluss Gera ist die einzige beidseitig mit Häusern bebaute Brücke diesseits der Alpen. Stattliche Geschäfts- und Wohnhäuser stehen hier. An diesem Wochenende feiert man in Erfurt das Krämer-Brücken-Fest, eine Art Volksfest mit vielen Besuchern. Weiter geht es zum Fischmarkt, dem Gildehaus von 1892 mit prächtiger Fassade, dem neugotischen Rathaus aus dem 18. Jh.

 

Um 13.00 Uhr geht es mit dem Bus weiter nach Weimar, der ehemaligen Hauptresidenz der Herzöge. Unser erster Gang führt zum Jakobsfriedhof 1168 – 1818. Goethes Frau, liegt in einem Einzelgrab, ebenso Lucas Cranach der Ältere. Am Herderplatz steht die Herderkirche von 1500. Hier wirkte Herder 27 Jahre als Superintendent. Den Altar schuf Lucas Cranach. Am Markt steht das Rathaus aus dem 18. Jh., ebenso das bekannte „Hotel Elefant“. Um die Ecke geht es zur Amalien-Bibliothek.

Das alte Schloss bekam nach zweimaligen Bränden einen Anbau. Oben musste Bach 4 Wochen einsitzen, dabei soll das „Wohltemperierte Klavier“ entstanden sein.

 

3. Tag, Montag, 19. Juni 2023 – Jena

Um 10.00 Uhr Treffen mit unserer gestrigen Stadtführerin Sabine Weiß vor dem Hotel zum Stadtrundgang. Sie weist uns auf die verhüllte Statue gegenüber des Hoteleinganges hin. Es handelt sich um den Gründer der ersten Burschenschaft, verhüllt, weil so oft beschmiert.

Große Häuser mit Innenhöfen und vielen Wohnungen, die den Studenten als Startpunkt galten, während sie sich um eine ständige Unterkunft in der Stadt bemühten. Tafeln an den Häusern erinnern an den Philosophen Schmidt, den Physiker Ritter, an Novalis, an den Arzt Hufeland u.v.m. Im Park stehen einige Skulpturen und das Gebäude der neuen Bibliothek, die heute sowohl als Uni- als auch als Landesbibliothek dient. Das Gartenhaus von Griesbach, dort war Goethe oft zu Gast und Schiller hat hier 1790 geheiratet. Auch dieses Gebäude nutzt jetzt die Uni. Neben dem Planetarium eine Statue von Ernst Habbe, dem berühmten Physiker und Namensgeber der 1991 neu gegründeten Hochschule in Jena. Es geht weiter vorbei an Schillers erstem Wohnsitz in Jena 1789, einem heute mit Efeu umrankten Haus. Der botanische Garten wurde 1794 von Goethe erweitert und umgestaltet. Vor der Mauer erstreckt sich das Konzerthaus, hier wird an die Schuhmanns, Reger, Liszt und andere erinnert.

Dann stehen wir vor dem Plan der alten Stadtbefestigung aus dem 15. Jh. Die umschlossene Stadt war 400 x 500 m groß. und hatte zu Goethes Zeiten ca. 5000 Einwohner, heute 108 000.

Wir verabschieden wir uns von Frau Weiß und bedanken uns für die kompetente Führung. Um 13.00 Uhr geht es mit dem Bus zu den Saalfelder Feengrotten, etwa 50 km südlich von Jena am Rande des Thüringer Schiefergebirges gelegen. Es ist ein aus einem stillgelegten Bergwerk entstandenes Schau-Bergwerk, das 1914 eröffnet wurde.

 

4. Tag, 20. Juni 2023 – Wartburg und Rückreise

Um 8.00 Uhr Abfahrt mit dem Bus nach Eisenach, ca. 100 km westlich von Jena gelegen. Die Wartburg soll besichtigt werden, ein steiler Anstieg, den man zu Fuß oder mit einem Shuttle-Bus bewältigen kann. 

Die Burg, 1080 erstmals urkundlich erwähnt, wurde erst im 19. Jh. zu ihrer heutigen Größe erweitert. Seit 1999 gehört sie zum UNESCO - Welterbe. Im Palas, dem Hauptgebäude, früher Landgrafenhaus, gehen wir durch die prunkvolle Kemenate der Heiligen Elisabeth. Weiter sehen wir die Kapelle. Der Sängersaal ist mit Fresken von Moritz von Schwind ausgestattet. Sie greifen die Sage vom Sängerkrieg des legendären Walter von der Vogelweide auf. Richard Wagner verarbeitete diese Sage in seiner Oper „Tannhäuser“. Es wird die Besichtigung dieses Raumes mit Musik aus dem Werk untermalt. Auch die sogenannte Lutherstube konnten wir anschauen. Hier fand Luther vom Mai 1521 bis zum März 1522 Unterschlupf, hier hat er die Bibel (das Neue Testament) ins Deutsche übersetzt.

Der Abstieg ist nicht ganz so mühsam; am Parkplatz wartet schon ungeduldig unser Busfahrer; fast 500 km sind noch zu bewältigen. Etwas aufgelockert wurde die lange Busreise auf der Hin- und auf der Rückreise durch das Vorlesen der Beiträge über Goethe, Schiller und Luther, die Herr Galka eigens für diese Reise zusammengestellt hatte. Ihm sei Dank dafür.

 

Um 19.30 erreichen wir pünktlich Lütjenburg. Für die Teilnehmer war es eine sehr interessante und ausgesprochen harmonische Reise. Dank sei allen, die die Durchführung dieser Reise möglich gemacht haben.

 

Text (etwas gekürzt):  Margret Rademann                                                  Fotos: (c) Horst Menke (zum Vergrößern anklicken)

 

Download
Ausführlicher Reisebericht.pdf
Adobe Acrobat Dokument 135.7 KB

Dieter Kosslick: "Immer auf dem Teppich bleiben"

 

Samstag, 27. Mai in der "Alten Schmiede" Lütjenburg

 

Gesprächslesung mit Dieter Kosslick moderiert von Ingrid Allwardt

 

Dieter Kosslick, viele Jahre Leiter der Internationalen Filmfestspiele in Berlin, hat den roten Teppich der Berlinale verlassen und ist zu einer Gesprächslesung nach Lütjenburg gekommen. Was andere nicht erreicht haben, Ingrid Allwardt hat es geschafft dank ihrer beruflichen Verbindung und guten Bekanntschaft mit Dieter Kosslick. So haben wir ein interessantes Gespräch über seine Zeit als Leiter der Berlinale miterleben dürfen.

 

Dieter Kosslick erzählte überaus lebhaft und amüsant über seine vielen Kontakte und Erlebnisse mit den großen und auch kleineren Stars der internationalen Filmbranche, über Erfolge und auch Missgeschicke bei seinen vielen Reisen für das Gelingen des Filmfestivals und ergänzte seine Erzählungen immer wieder mit Lesungen aus seinem Buch.

 

Aber auch seine Bemühungen, dem Filmfestival und Kino in Zukunft das Überleben zu sichern, kamen zur Sprache. Es war ein informativer und vergnüglicher Abend, den Dieter Kosslick auch immer wieder mit liebenswerten Einwürfen zu Klein-Lütjenburg würzte.

 

Mit dem Lesen des Buches „Immer auf dem Teppich bleiben“ habe ich noch am selben Abend angefangen - sehr lesenswert und unterhaltsam. Seine Widmung in meinem Buch lautet: „Mit herzlichen Grüßen aus Berlin, Hollywood und Lütjenburg, herzlich Dieter Kosslick“.

 

Text:  Maria Strehlow                                                                                       Fotos:  (c) Lennart Wulf   (zum Vergrößern anklicken)

 

 

Comedy trifft Klassik: "Was ihr wollt"

 

Samstag, 15. April in der "Alten Schmiede" Lütjenburg

 

 

Was unterscheidet Lütjenburg von Sylt und Rügen? Nun, es liegt zwischen diesen beiden Inseln auf dem Festland. Ist nur nicht ganz so bekannt. So wundert es nicht, dass zwei Schauspieler, deren Engagement auf den Inseln nicht zustande kam, sich in Lütjenburg, bekannt durch den Kleinen Kulturkreis Lütjenburg und Umgebung e.V., zum Vorsprechen für die Rolle des Narren in Shakespeares Stück „Was Ihr wollt" nach langer Zeit wieder treffen.

 

Etwas überrascht über die große Zahl der anwesenden Personen, wollen die auch alle Narren sein? - erzählen die beiden von ihren letzten Erfahrungen mit dem Stück und entrollen die Handlung dieser klassischen Komödie. Nur zu zweit, schlüpfen sie in schnell wechselnder Folge in immer andere Rollen der verschiedenen Schauspieler, treffend dargestellt durch Bewegung, Mimik, Haltung, Stimme und Gestik und gerade die kleinen, oft zarten, dann wieder kräftigen Gesten und Stimmlagen fesseln und amüsieren das Publikum.

 

Ich muss gestehen, ich könnte nicht sagen, wie viele „Schauspieler" in dem Stück auftreten, es sind sehr viele und sehr unterschiedliche, die auf die Bühne zu immer wechselnden Schauplätzen und Situationen kommen - und gehen. Immer wieder eingeflochten die Originaltexte, (die ich mir nicht merkte), dann wieder verbunden mit passenden Bemerkungen. Da konnte keine Langeweile aufkommen.

 

Die Schauspieler Thomas Fedrowitz und Moritz Röhl erbringen sprachlich, mimisch und körperlich eine beeindruckende Leistung, die den Applaus am Schluss wahrlich verdient.

 

Ich frage mich nur: Wissen die beiden am Ende noch, wer sie eigentlich wirklich sind? Können sie das wieder entwirren?

 

Text:  Detlef Buol-Wischenau                                                             Fotos:  (c) Lennart Wulf (zum Vergrößern anklicken)

 

 

Jourist Quartett: "Die acht Tango Bilder"

 

Samstag, 11. März im Hotel "Hohe Wacht"

 

Vier Tango-Bilder aus Russland, komponiert von Efim Jourist

und vier Tango-Bilder aus Argentinien, komponiert von Astor Piazzolla

 

Das Jourist Quartett ist die wohl einzige Formation in Europa, die den russischen und den argentinischen Tango miteinander verbindet. Das Quartett hat nach erfolgreichen Bestseller-Abenden ein neues Programm erarbeitet: "Die Acht Tango Bilder".

Auch in diesem neuen Programm haben die vier Musiker jeweils vier Tangos von Astor Piazzolla und vier Tangos von Efim Jourist für das Quartett arrangiert und erarbeitet und stellen sie einander gegenüber. Die ganze Vielfalt des Tangos spiegelt sich in der instrumentalen Symbiose des Quartetts wider, wenn es den feinsinnigen Dialog der beiden Komponisten Astor Piazzolla und Efim Jourist mit musikalischer Intensität und Leidenschaft kunstvoll und überaus virtuos erklingen lässt.

 

„Eine Form, die ihresgleichen wohl lange suchen darf. Edouard Tachalow, Violine, Jakob Neubauer, Bajan und Bandoneon, Andreas Dopp, Gitarre sowie Johannes Huth, Kontrabass, spielen nicht nur die Kompositionen dessen, der das "Jourist Quartett" einst ins Leben gerufen hat, sowie seines Inspirators Piazzolla. Sondern sie sind so verbunden mit ihren Instrumenten und so eins in ihrem Ausdruck, dass man jene verstehen könnte, die an Reinkarnation glauben."

Süddeutsche Zeitung, März 2017

 

Das Jourist Quartett begeisterte das Publikum am Samstag im Hotel Hohe Wacht. Die Musiker sind so verbunden mit ihren Instrumenten und machten die " Acht Tango Bilder" - russisch und argentinisch - zu einem Erlebnis.
Karin Grage

 

 

 Fotos:  (c) Jürgen Peters   (zum Vergrößern anklicken)