2019

Zum 200. Geburtstag von Clara Schumann "Geliebte Clara"

Samstag, 16. November 2019 im Evangelischen Gemeindehaus

 

Im Konzert „Geliebte Clara“ lässt das Duo Adamé musikalisch die große Epoche der Romantik aufleben. Es war die Zeit der einzigartigen Liebe von Clara und Robert Schumann und ihren engen Freundschaften zu Felix Mendelssohn-Bartholdy und Johannes Brahms - wobei Brahms zu Clara Schumann weitaus mehr empfand als nur Freundschaft.

 

Die Klarinette, das ideale Instrument für romantische Musik: runder, weicher und warmer Klang! So gespielt von Vitalii Nekhoroshev zusammen mit der Pianistin Violina Petrychenko. Beide haben es vermocht, die harmonische Kunst und die geniale Kühnheit der Romantiker Clara und Robert Schumann sowie die von Johannes Brahms mit Emotionalität und Einfühlungsvermögen zu spielen. Es war ein gelungenes Konzert für das Herz und die Seele der Zuhörer und ein berührendes Innehalten in unserer schwierigen Zeit!

 

Ein sehr beeindruckendes, bewundernswertes und einfühlsames Zusammenspiel zwischen Klarinette und Klavier wurde von den beiden jungen Musikern geboten. Höhepunkt war die Brahmssonate op. 120, die nicht nur für den Klarinettenspieler sondern auch für die Klaviervirtuosin außerordentliche hohe Ansprüche stellt, die hervorragend und grandios gemeistert wurden.

 

Text:  Brigitte Holzhauser                                                                  

 

Veranstaltung zum 30-jährigen Jubiläum des Kleinen Kulturkreises

Sonntag, 29. September 2019 im Hotel "Hohe Wacht"

 

Vor 30 Jahren wurde der Kleine Kulturkreis von 18 Menschen gegründet, die aktiv das Kulturleben der Region mitgestalten wollten. Seither ist die Anzahl der Mitglieder auf über 230 angewachsen und Ilse Allwardt, eine der Gründerinnen, ist seit Anbeginn die erste Vorsitzende. Sie nutzt ihr über die Jahrzehnte gewachsenes Netzwerk, um immer wieder bekannte Künstler für hochkarätige Veranstaltungen zu gewinnen.
Ebenso rührig wird auch Jahr für Jahr um Sponsoren geworben, um moderate Eintrittspreise zu ermöglichen. So können auch Menschen mit einem geringeren Einkommen die Angebote des Kleinen Kulturkreises nutzen.

 

Die Jubiläumsfeier wurde großzügig von der Stadt Lütjenburg und der VR Bank-Ostholstein Nord-Plön unterstützt und die Familie Anders stellte dankenswerterweise die Räume im Hotel Hohe Wacht kostenlos zur Verfügung.

Natürlich lebt so ein Verein auch durch seine ehrenamtlichen Helfer, die für Ton und Licht zuständig sind, für Auf- und Abbauten oder auch für den Blumenschmuck. So erfreute die Bühnendekoration von Rosi Hamann mit wunderbaren Gestecken in bunten Herbstfarben

 

Festlich und würdig war der Empfang mit Prosecco, köstlichen Kleinigkeiten und der sechs-köpfigen Jazzgruppe, die das fröhliche und erwartungsvolle Gemurmel der Ankommenden begleitete.

 

Dr. Wolfgang Griep, u.a. Leiter des Literaturhauses Schleswig-Holstein und langjähriger Partner des Kleinen Kulturkreises, stellte sich selbst als „Maître de Plaisir“ vor, der durch den Abend geleitete. Er erwies sich als unterhaltsamer Meister des Wortes, dessen vielschichtige Einführung die Arbeit in kleinen Kulturvereinen zu würdigen wusste und der Mainstream- Unterhaltungsindustrie die Leviten las.

 

Das musikalische Programm begann mit Jakob Neubauer, dem virtuosen Bajan, Akkordeon, Bandoneon und Vibrandoneon Spieler, der sein persönliches 30. Jubiläum mit dem des Kleinen Kulturkreises verbinden konnte. 1989 kam er von St. Petersburg nach Deutschland.

Eine kleine Weltreise, verbunden mit Instrumentenkunde, entführte klangvoll und mitreißend nach Russland, Frankreich, Spanien und Argentinien. Jakob Neubauer begeisterte durch sein Können und durch seine wunderbar empathische Präsenz.

 

Bei Getränken und einer schmackhaften „Suppeneinlage“ aus der Küche des Hotels gab es wieder Gelegenheit, den sechs jungen Musikern aus Hamburg zuzuhören:

Timo Ogrzal (Posaune), Torsten Allwardt (Trompete), Thomas Siebenkotten (Kontrabass), Martin Gawrich (Klavier), Matin Raffat (Schlagzeug) und Sophia Bös (Gesang) hatten sich für eine kleine Aufwandsentschädigung bereit erklärt, die Pausen mit hervorragendem „Dinnerjazz“ zu bereichern. Das war ein generöses Angebot, denn mit der Qualität ihrer Musik hätten sie ebenfalls auf die größere Bühne gehört.

Dass Manfred Breschke, ein „Urgestein“ des politischen Kabaretts aus Dresden, in Hohwacht sein konnte, ist ebenfalls einem Ereignis zu verdanken, das vor 30 Jahren die Welt bewegte. Breschke ist Kabarettist und promovierter Politökonom, was ihn befähigt, profund der Frage nachzugehen: „Wie kommt das Loch in mein Portmonee?“. Zusammen mit ihm im Supermarkt unterwegs, begegneten wir Menschen und Geschichten rund um´s Geld, wobei Manfred Breschke so manchen deutschen Dialekt beherrschte. Mit viel Wortwitz und auch Schärfe konnte Breschke so manches als Absurdität entlarven.

Ein spekulatives Telefonat zwischen zwei ehemaligen Agenten der beiden ehemaligen deutschen Staaten entließ uns nachdenklich in die zweite Pause.

 

Die Küche des Hotels und das freundliche, zugewandte Service-Team hatten mittlerweile ein leckeres Buffet aufgebaut, an dem wir uns für den dritten künstlerischen Teil des Abends stärken konnten.

 

Die Stärkung war allerdings notwendig, um dem Tempo und Temperament von Hans Torge Bollert und Olaf Klindtwort folgen zu können. Unter dem Namen Bidla Buh zelebrieren die klassisch ausgebildeten Musiker die Kunst der Musik-Comedy.

Was das heißt, führte uns Torge Bollert mit den verschiedensten – auch ausgefallenen und skurrilen - Blasinstrumenten brillant vor. Mit seinem zartbesaiteten Mini-Klavier spielte er sich in unsere Herzen.

Der hervorragende Gitarrist Olaf Klindtwort begleitete seinen Partner nicht nur auf höchstem Niveau, er begeisterte das Publikum auch mit grandios gespielter Ukulele und komödiantischem Charme. Sein „Freude schöner Götterfunken-Solo“ mit Glocken an Armen und Beinen, am Hemd und im Schritt riss zu Beifallsstürmen hin.

Auch wir im Publikum waren aufgefordert mit ausgesuchten Exemplaren aus dem Orff`schen Instrumentarium einen launigen 4-Akter von Torge Bollert zu begleiten.

(Ich hoffe, dass Anna W. sich mittlerweile von den Strapazen einer Künstlermuse erholt hat).

Kleine Spitzen, die unsere norddeutsche Provinz-Kultur betrafen, stachelten zu jubelndem Protest an, der Saal brodelte.

 

Fazit: glückliche Gastgeber, 150 beflügelte Gäste – und der Prosecco-beseelte Wunsch nach jährlich wiederkehrenden 30-Plus-Jubiläen.

 

Text:  Dr. Vera Schmiedel                                      Fotos:  (c) Jürgen Peters                                (zum Vergrößern anklicken)

 


 

Lesen Sie hier den Artikel aus den Kieler Nachrichten

 

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Jochen Malmsheimer:  "Wenn Worte reden könnten"

Montag, 29. Juli 2019 in Hohwacht

 

Das war sicherlich ein Volltreffer im Programm des Kleinen Kulturkreises Lütjenburg!

 Ein sprachlicher Wirbelwind brauste mal laut, mal leise durch den Raum, weckte äußerst amüsante Erinnerungen und Assoziationen. Salve folgte auf Salve, ließ Raum für eigene Erlebnisse und Empfindungen.

 

Malmsheimers Sprachakrobatik löste mit wenigen Andeutungen eigene Gedankengänge aus. Episoden des Alltags, in kurzen Worten geschildert, etwas auf die Schippe genommen: sofort hatte man ein Bild der Situation- erinnerte man sich?

Wer an diesem Abend nicht anwesend war, hat definitiv zwei kurzweilige Stunden mit einem schlagfertigen Künstler versäumt. Das bewies der oft spontane und herzliche Applaus.

 

Als angenehm empfand ich, dass der Raum im Hotel Hohe Wacht kühl war, was angesichts des sonnigen, heißen Tages und der Menge der Besucher- die Veranstaltung war fast ausverkauft- keine Selbstverständlichkeit war.

Auch wenn Jochen Malmsheimer behauptete, heute wäre alles schlechter, sein Blick in die Vergangenheit sorgte für viel verständnisvolles Lachen.

 

Und endlich weiß er, wo Lütjenburg und Hohwacht liegen, diese gravierende Bildungslücke konnte an diesem Abend auch geschlossen werden.

 

Text:  Detlef Buol-Wischenau                                                              Fotos:  (c) Peter Zenner

 

Nordlichternder Literatursommer:  Auftakt mit Jostein Gaarder

Mittwoch, 24. Juli 2019 in Hohwacht

 

Jostein Gaarder nimmt uns in seiner Ende Juli erscheinenden neuen Novelle „Genau richtig. Die kurze Geschichte einer langen Nacht“ mit auf eine philosophische Reise zu den Anfängen des Lebens. Ein todkranker Mann blickt zurück auf sein Leben: auf den Beginn seiner Liebe, auf Niederlagen und auf Erfolge. Gaarder geht in seit „Sofies Welt“ gewohnt eingängiger und zur Reflexion anregender Form den existentiellen Fragen nach Leben und Tod auf den Grund und wirft die Frage auf, wofür es sich überhaupt zu leben lohnt. Jostein Gaarder, geb. 1952, studierte Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaften in Oslo und Bergen. Er schrieb neben seiner Tätigkeit als Philosophielehrer Romane und Erzählungen für Erwachsene und Kinder. Nach dem internationalen Erfolg von „Sofies Welt“ konzentrierte er sich ganz auf das Schreiben. "Philosophieren bedeutet, über das Leben nachzudenken, und jeder, der sich wundert, philosophiert."  (J.Gaarder)

 

Verzeihen Sie mir den Vergleich mit dem norwegischen Troll, Herr Gaarder....

 

"Im Gegenteil, Dank dafür: Troll ist in Norwegen ein Kompliment!" Diese Antwort erhielt ich von dem vor Temperament, Leichtigkeit und ansteckender Fröhlichkeit sprühenden "Märchenerzähler" Jostein Gaarder.

Er stellte sein neues Buch als Erzählung von fast allem über fast alles "Genau richtig" als eine Liebesgeschichte vor. Eine Veranstaltung mit Übersetzerin und Schauspieler für den deutschen Part zur Eröffnung des Literatursommers Schleswig-Holstein vom Kleinen Kulturkreis im Hotel "Hohe Wacht" am 24. Juli 2019.

 

"Ich lese wissenschaftliche Bücher und schreibe Märchen über das Universum. Die Erkenntnis: Du bist nur kurze Zeit hier und kehrst nie wieder. Der Mensch- Teil eines Mysteriums und das Universum ein Rätsel"

so sagt Gaarder und lässt seinen Protagonisten Albert in seiner Lebensbeichte im Hüttenbuch seines "Märchenhauses" am Glitretjernsee ebenso im Rätsel zurück wie seine Leser. Leben-Tod-Liebe

 

Nicht die Angst vor dem Ende hier, jedoch Trauer, schon gehen und hinterlassen zu müssen.

 

Es ist mir nach der Lektüre und nach der so professionell, klug und geschickten Vorstellung ein Anliegen, das Buch zu empfehlen, um sich zufrieden geben zu können, dass nur ich mir antworten kann auf die Frage nach woher und wohin.

 

Noch ein Gaarder Zitat: "Optimismus-Pessimismus-dazwischen Hoffnung."

 

Auch für unsere bestehende Welt....

 

Text:  Karin Schöning

Ausflug des Kleinen Kulturkreises nach Görlitz und in den Spreewald

16. bis 19. Juli 2019

 

Am 16. Juli starteten 56 gutgelaunte Teilnehmer zur Fahrt nach Cottbus, wo wir die 3 Nächte im Hotel verbracht haben. Unterwegs gab es eine kleine Stärkung in Form eines Sektfrühstücks, d.h. pro Person ein halbes Käse- und Mettbrötchen und eine kleine Flasche Sekt. Danach ging es zügig über die Autobahn und wir waren gegen 16.30 Uhr im Hotel. Da wir erst um 18.30 Uhr unser Abendessen einnehmen würden, machten noch einige Teilnehmer einen Rundgang durch Cottbus.

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir am 17.7. um 9.00 Uhr zur Fahrt nach Görlitz. Um 11.00 Uhr erwarteten uns zwei Stadtführer in Görlitz und zeigten uns die schönsten Seiten der Stadt. Insbesondere die Altstadt mit dem Ober- und Untermarkt und den unterschiedlichsten Baustilen ist beeindruckend. Die Führungen endeten an der Peterskirche, in der die Sonnenorgel im Mittelpunkt steht. Wer wollte, konnte über die Brücke in das östlich der Neiße gelegene Zgorzelec (vor 1945 gehörte der Teil zu Görlitz). Wir hatten dann noch 2 Stunden zur eigenen Erkundung der Stadt. Um 15.00 Uhr fuhren wir zurück zum Hotel. Nach dem Abendessen ließen wir den Abend im Sommergarten des Hotels ausklingen.

 

Am 18.7. empfing uns unsere Reiseleiterin Christine um 9.00 Uhr am Bus. Wir fuhren zum Schlosspark Branitz. Mit bemerkenswerter Lockerheit brachte uns Christine das turbulente Leben des Fürsten v. Pückler-Muskau näher. Danach fuhren wir dann in Richtung Lübbenau. In Lübben machten wir eine kurze Pause bei „Gurken Paule“ (eine Berühmtheit im Spreewald).

In Lübbenau bestiegen wir dann unsere 3 Kähne und machten eine herrliche Runde auf dem Wasser mit einer 90 – minütigen Pause im Museumsdorf Lehte.

Zurück in Lübbenau, gab es am Kahnhafen ein rustikales kalt-warmes Büffet mit typischen Spreewaldgerichten. Es wurden alle satt. Um 17.15 Uhr dann die Rückfahrt zum Hotel. Christine erzählte uns von ihrem Werdegang und Arbeit als Reiseleiterin nach der Wende in humorigen Worten. Der Höhepunkt war dann die Vorführung der „Anna Polka“ im Bus. Nach dem Abendessen ließen wir den Tag bei warmen Temperaturen im Sommergarten ausklingen.

 

Am Freitag, den 19.7. traten wir um 9.00 Uhr die Heimreise an. Nach zweistündiger Fahrt trafen wir dann in Berlin ein, wo wir zwei Stunden Freizeit hatten. Nach der Pause ging es um 13.00 Uhr in Richtung Heimat. Wir kamen gut durch und waren um

19.00 Uhr in Lütjenburg.

Wir bedanken uns bei unserem Fahrer Christian Hülsen sowie bei der Fa. Behrens-Reisen, die die Reise nach den Wünschen von Ortrud Zenner, organisiert hat.

 

Text und Fotos:   Peter Zenner

 

Cuarteto Mosaico

Sonntag, 12. Mai 2019 in der Schlosskapelle Gut Panker

 

Kammermusikalische Weltmusik mit Faible für Details und das Besondere. Nina Hacker am Bass, Uta Wagner an der Percussion, die Querflötistin Britta Roscher und der Gitarrist Ulrich Schlosser fügen musikalische Kostbarkeiten aus Süd- und Lateinamerika zusammen und kombinieren sie mit europäischer Folklore.

Folkloristisch aber auch virtuos, sowohl jazzig als auch melodiös, ein wenig populärmusikalisch und doch klassisch anspruchsvoll. Musik an der Schnittstelle von Klassik, Weltmusik und Tango!

 

Fotos:  (c) Jürgen Peters   (zum Vergrößern anklicken)

 

"Die wilden Vögel" Leben und Werk von Edvard Munch

Samstag, 27. April 2019 im Evangelischen Gemeindehaus

 

Das war wieder eine hochinteressante Veranstaltung, die uns der Kleine Kulturkreis Lütjenburg u. Umgebung e.V. am 27.04.2019 im Evang. Gemeindehaus in der Wehenstraße geboten hat.

 

Nun schon zum dritten Mal konnte der bekannte Kunsthistoriker, Herr Dr. Thomas Carstensen gewonnen werden, um dieses Mal nach Modersohn-Becker und Picasso in einem 90minütigen Dia-Vortrag über das Leben des Malers Edvard Munch umfassend und einfühlsam, kenntnisreich und spannend zu referieren.

 

Ehrlich gesagt, war für mich der 1863 geborene Norweger in erster Linie immer der Maler des Bildes "Der Schrei", doch was für eine düstere Kindheit, was für eine beklemmende Welt dieser arme Mensch durchlebt hatte, war mir nicht bekannt. Das Malen, die Kunst, waren für ihn überlebensnotwendig, waren immer wieder seine Therapie, um den schwermütigen, mit einem religiösen Wahn behafteten Vater, die früh verstorbene Mutter, das elende Siechtum der Schwester zu verarbeiten.

So hat er schon früh in seinen Arbeiten mehr als Äußerlichkeiten die Empfindungen, die inneren Zustände und das Seelenleben der gemalten Personen dargestellt, und auch in den Landschaften spiegeln sich seine Angstattacken und Phobien in blutroten Himmeln und einer zitternden Natur.

 

Herr Dr. Carstensen schilderte genau und mitreißend die Entwicklung des jungen Mannes in seinem düsteren Milieu, seine anfängliche Ausbildung in einer Ingenieurschule, seine Studien in der Königlichen Zeichenschule zu Oslo, seine eigenwilligen Darstellungsweisen weg vom Naturalismus, und auch seine Abstürze in Alkoholismus, Ausschweifungen und Revolten gegen die Gesellschaft und die ihn niederschmetternde Presse samt den ihn zerreißenden Kritikern.

Da waren auch Aufenthalte in Paris und lange auch in Deutschland, aber ebenso in Heilanstalten nach Delirien, Paranoia, Ängsten vor Frauen, drohender Erblindung und extremer Einsamkeit.

 

Und nach all den schrecklichen Aufzählungen und Darstellungen schaffte Herr Dr. Carstensen es, dieser tragischen Biographie eine Wende hin zu einem "happy end" zu geben: der arme Gequälte findet zurück in sein Heimatland, er wird nun durch ein weiterentwickeltes Kunstverständnis von seinen Norwegern angenommen, erhält sogar den"Sankt Olafs-Orden" und kann gute Verkaufserlöse mit seinen Bildern und öffentlichen Aufträgen erzielen.

 

Als eines Tages , am 23.01.1944, auf Ekely die Erlösung von seinem schweren Leben durch den Tod kommt, soll er gesagt haben: "aus meinem Körper werden Blumen erwachsen und ich werde in den Blumen sein"

 

Text:  Christa Arnold                                           Fotos:  (c) Jürgen Peters                                   (zum Vergrößern anklicken)

 

"Die Schmidts - ein Jahrhundertpaar"    Lesung mit Reiner Lehberger

Samstag, 30. März 2019 im Evangelischen Gemeindehaus

 

68 Jahre waren die Schmidts verheiratet, 81 Jahre kannten sie sich. Helmut und Loki waren ein einzigartiges Paar für viele fast ein Mythos. Ihre Verbundenheit überstand den Zweiten Weltkrieg und die

darauffolgende Mittellosigkeit, den frühen Tod des ersten Kindes, den Terror der RAF und die politische Karriere des Ehemanns. Fast das gesamte 20. Jahrhundert haben die Schmidts gemeinsam erlebt. Sie hielten in Krisenzeiten zusammen und stellten sich den äußeren Herausforderungen ebenso wie jenen, die nur ihre Ehe betraf.

 

Zum 100. Geburtstag von Helmut und Loki Schmidt er folgt nun erstmals ein vertiefender Blick auf die innere Dynamik dieser einmaligen Beziehung, die die Menschen bis heute fasziniert.