2020

Swing, Carmen swing!

von George Bizet

Samstag, 10. Oktober in Hohwacht

 

Wenn der Torero den Blues kriegt…

Carmen: eine der bekanntesten und beliebtesten Opern aller Zeiten mit schwungvollen Melodien, einer flatterhaften Heldin und einem liebeskranken Tenor, aber auch einer nur schwer begreifbaren Handlung. Viele Rätsel werden in der swingenden Jazz-Version von “Carmen“ gelöst, die Daniel Mark Eberhard als Arrangeur und Wolfgang Griep als Texter in bewährter Manier ihrer swingenden Freischütz-Inszenierung auf die Bühne bringen. Während Wolfgang Griep augenzwinkernd die tränenreiche Geschichte um Liebeslust und Liebesleid erzählt, swingt Daniel Eberhard am Flügel, im Hauptberuf Musikprofessor, mit Harald Rüschenbaum am Schlagzeug und Rene Harderer am Bass durch die hinreißenden Carmen-Arien.

 

Als die drei Musiker loslegten und die wohlbekannten Carmen Melodien in unbekannter Jazzvariation spielten, da sah man viele Füße wippen, und das lag nicht am Begrüßungssekt! Carmen in Jazzform riss alle mit. Der Pianist in einem blutrotem Anzug und silbernen Schuhen unterstrich das Motto des Abends.
Bei der Moderation wurde viel gelacht oder geschmunzelt, so lächerlich kannte man Jose nicht, auch Micaela, die liebe, kam leider immer zur falschen Zeit, alle bekamen höchst einfallsreich ihr Fett weg. Ein fröhlicher, hinreißender Abend.

 

Text:  Birgit Thiele                                                     Fotos:  (c) Jürgen Peters                              (zum Vergrößern anklicken)

 



Irisches Tagebuch: literarisch - musikalische Grüße von der grünen Insel

Sonntag, 6. September in Lütjenburg

 

Endlich wieder ein Kulturereignis in Lütjenburg.  Unter Wahrung der Corona-Richtlinien ermöglichte der „Kleine Kulturkreis Lütjenburg und Umgebung e.V. in unserer Michaeliskirche eine literarisch-musikalische Lesung aus dem „Irischen Tagebuch“ von Heinrich Böll.

 

Aus dem Programm:
"Mit diesen Aufzeichnungen stattete Heinrich Böll den Dank ab an eine Landschaft und ihre Menschen, denen er sich seit seinem ersten Besuch auf der Insel im Jahr 1954 wahlverwandtschaftlich verbunden fühlte.

Den eher poetischen als journalistischen Anspruch bekräftigt er mit dem Motto: „Es gibt dieses Irland: Wer aber hinfährt und es nicht findet, hat keine Ersatzansprüche an den Autor.“ Das Buch beschreibt Irland zu einem Zeitpunkt, als es noch eines der ärmsten Länder Westeuropas in isolierter Randlage war. Den Hintergrund der Erzählungen bilden die Rückständigkeit der Infrastruktur, die traditionelle Religiosität der Iren und der Aderlass durch Auswanderung nach Großbritannien und Übersee. Dabei vermittelt Böll in der Beschreibung persönlicher Begegnungen einen teils schwermütigen, jedoch durchweg positiven Eindruck von Irland und den Iren."

 

Die Liebe des Autors zur „grünen Insel“ wurde uns durch die Lesung von Stephan Schäfer nahegebracht. Anrührend die stimmungsvolle und virtuose Harfenbegleitung durch Milena Hoge, die ausschließlich irische Melodien erklingen ließ und zur Freude des begeisterten Publikums noch zwei Zugaben spielte.

 

Text:  Eva Hach                                                        Fotos:  (c) Jürgen Peters                                 (zum Vergrößern anklicken)